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Reisebericht Sardinien

Text Jakob Gnägi (1); Luise und Gundolf Meyer (2); Helga und Ernst Kohler (3) -
Fotos Jakob Gnägi (1); Gundolf Meyer (2); Helga Kohler (3) - Zeichnungen Katrin Spörri


Reisebericht Teil 1

Die erste Reise-Etappe von Windisch via Genua - Porto Torres bis Marina di Orosei zu unserem ersten Hotel, Maria Rosaria.

Samstag, 22. April 2006

Walter Lüssi und Guido Viel erwarten bereits um 05:45 als Vorhut in Windisch die tropfenweise eintreffenden Teilnehmer. Pünktlich um 06:15 kann der EUROBUS mit unserem Fahrer, Hanspeter Berlinger, Richtung Bahnhof Brugg starten, wo noch die restlichen Orchidee'ler mit Paolo Trevisan an Bord kommen. Da Jean-Pierre Brütsch mit Gertrud zur Erkundung bereits am 10. April vorausgereist ist, übernimmt Paolo die Reiseleitung bis Porto Torres. Da er fliessend italienisch spricht, hat er für uns auf der ganzen Reise manche unklare Situation grosszügig regeln können. Vielen Dank Paolo !
In Brugg blühen bereits die Kirschbäume, ein Zeichen, dass zusammen mit den ersten Schwalben nun doch der lang ersehnte Frühling langsam Einzug hält.
Nach einem etwas komischen "Irrweg" unseres Chauffeurs via Härkingen kommen wir dann doch noch auf die Gotthard-Route und geniessen den Kaffee-Halt in der Raststätte Altdorf, haben doch etliche bereits um halb vier Tagwache gehabt. Hier hat der Winter die Landschaft noch fest im Griff bis in die Waldgrenze hinunter, während wir nach dem Tunnel in eine andere Welt eintauchen: die Tessiner-Wälder leuchten grün in allen Nuancen mit vielen weissen Blüten-Tupfen. Ohne Zollformalitäten erreichen wir rasch die Po-Ebene, wo die Reisfelder bereits geflutet worden sind. Nach einer kurzen Mittagsrast und diversen Staus durch die vielen Tunnels vor Genua zweigt unser Car Richtung Nervi ab. Ob das wieder einen Irrweg geben soll oder eine spezielle Raststätte, da der Bus bei San Ilario Sud anhält? "Eine Stunde Halt zur Orchideensuche" meldet Paolo durchs Mikrophon. Was, in diesem tristen Loch mit Brombeergestrüpp und Drahtverhau? Doch ein Loch im Zaun gewährt den Durchschlupf und nach etwas Mauerkletterei, führt ein schmaler Pfad aufwärts durch den Bergwald mit kleinen offenen Wiesenpartien.
Diese stehen voller Trifoliata-Anemonen und, "mit der Nase am Boden" sehen wir knospige Serapias lingua, unweit davon leuchten Orchis provincialis hervor sowie einige Ophrys incubacea, als Dreingabe noch eine Hybride Orchis provincialis x Orchis mascula. Sogar eine Orchis morio soll sich Privilegierten gezeigt haben. Der Überraschungs-Coup war Paolo vortrefflich geglückt.
Bald erreichen wir daraufhin die Ausfahrt "Genova Ovest Porto", wo unsere stattliche Fähre "Excelsior" bereits wartet. Dank Paolos Verhandlungen kommen wir, versorgt mit Essensgutscheinen und Kabinenpass, rasch an Bord und finden im 8. Deck auch unsere Kabinen. Durch einen guten Tipp unseres erfahrenen Chauffeurs, sind wir dann ebenfalls die Ersten am reichlichen Abendbuffet. Während wir gemütlich tafeln (Wein im Essen inbegriffen), läuft das Schiff bereits aus; so dass wir anschliessend vom obersten Deck aus langsam Abschied nehmen können vom entschwindenden Festland bis die letzten Lichter Genuas im Dunkel der Nacht versinken. Die spiegelglatte See lässt für die elfstündige Fahrt auf einen angenehmen Schlaf hoffen.

Sonntag, 23. April

Am Sonntag früh während des Morgenessens legt unsere Fähre langsam im Hafen von Porto Torres im Nordwesten Sardiniens an. Der Himmel ist bewölkt, klärt aber zusehends auf. Jean-Pierre und Gertrud erwarten uns am Pier und bringen gute Nachricht betreffend Orchideenflora. Wir besteigen sofort unseren Bus, der nach kurzer Fahrt bei einer Tafel "Cafe Oasis" anhält. Jean-Pierre hat hier zum voraus bereits einen Kaffee bestellt. Das nennt man einfühlende Fürsorge eines Chefs! Nur wenige Minuten später erwartet uns bei Ossi-Muros eine erste, sehr reichhaltige Orchideenfundstelle mit einer Menge Aceras anthropophorum, Orchis papilionacea, Ophrys sicula, Ophrys bombyliflora, Ophrys incubacea und, oho! eine Ophrys annae, aber auch Serapias parviflora sind vorhanden, etwas abseits entdeckt Paolo weitere Ophrys annae und eine Anacamptis pyramidalis, dies alles sozusagen am Strassenrand in einer kleinen Affodill-Wiese mit blühendem Rosenlauch. - PS: eine vollständige Liste aller pro Ort gefundenen Orchideen und eine ausführliche Liste sardischer Flora finden sich in separaten Beiträgen.
Die abwechslungsreiche Fahrt geht jetzt via Macomer-Nuora-Siniscola quer durch die ganze Insel zur Ostküste nach Orosei, unserem ersten Hotelstandort.
Da, plötzlich tönt es:"Haaalt, haaaalt!" Was ist denn los? Der Bus hält an. Am Strassenrand zeigt sich eine saftige Nasswiese, übersät mit hunderten violetter Orchis laxiflora.
Also, nix wie los! Knipsen, was das Zeug hält. Einige kriegen zwar ordentlich nasse Socken dabei. Am Wiesenrand stehen ein paar weisse Punkte: Narzissus tazetta und Leucojum aestivum (mestious?).


"Capo Comino"
Zeichnung Katrin Spörri Am Meer bei Capo Comino gibt's Mittagsrast und Zeit zum frei Herumstreifen. In den Felsen leuchten schneeweisse Pancratium illyricum und tausende hellblauer Mittagsiris, vermischt mit vielen Serapias lingua, säumen den Strand.
Ein Mauerfuchs-Schmetterling gaukelt von Blüte zu Blüte und Tyrrhenische Mauereidechsen glänzen im smaragdenen Hochzeitskleid auf den Steinen.
Richtung Orosei gehen wir eine Strecke zu Fuss einem flachen Strassenbord entlang. Welch eine Pracht auf diesem Ödstreifen. Serapias lingua stehen dicht an dicht (mit zwei Albinos), auch einige Serapias cordigera und eine vielfältige Trockenstandortflora breitet sich aus. Man wagt kaum hinzutreten. Nach kurzer Fahrt erreichen wir später unser Hotel "Maria Rosaria" im Städtchen Marina di Orosei, ein orangegelber Blockbau mit freundlichen Zimmern. Ein herrlich frischer, aromatischer Willkommenstrunk wird zur Begrüssung kredenzt. Die obligaten 5-Gangmenüs, sind immer fein zubereitet: Rauchschinken als Entree, danach Pasta meist mit Meeresfrüchten bereichert, als Hauptgang Fleisch solo, selten etwas Gemüse separat und ein Dessert zum Abschluss. Auch der lokale, sardische Rotwein mundet vorzüglich.

Montag, 24. April

"Pancratium illyricum"
Zeichnung Katrin SpörriDer Tag beginnt mit einem gut assortierten Morgenbuffet um 8 Uhr und um 9 Uhr ist Abfahrt in die Orchideenwelt. Heute führt die Reise rund um den Monte Albo, eine imposante Kalkbastion im Norden Oroseis. Bei meist bedecktem Himmel kurvt unser Chauffeur routiniert die vielen Serpentinen hinauf bis zur Passhöhe beim Bergdörfchen Lula, oder auf sardisch Luvula (da sehr oft die Ortstafeln in beiden Sprach-Idiomen angeschrieben sind). Viele weisse und rosa Cistrosen und violetter Schopflavendel säumen die Strasse durch die dominierende Maquis, ab und zu Schirmpinien, Olivenhaine und etwas Reben, verwilderte Opuntien, aber auch viele Eukalyptus-Plantagen oder Hänge mit Pinienaufforstungen fallen auf. Über den Bäumen streichen grauschwarze Nebelkrähen, ab und zu ein Falke. Wir folgen nun der Höhenstrasse entlang der Bergnordflanke Richtung St.Anna, vorbei an duftenden Rosmarinsträuchern, zu Fuss botanisierend und natürlich nach seltenen Orchideen Ausschau haltend. Als highlight, mit ah! und oh! erscheinen tatsächlich viele Ophrys eleonorae, neu ebenfalls die Orchis ichnusae, Ophrys morisii und Orchis longicornu mit einer Hybride longicornu x papilionacea. Die Barlias sind leider alle mehr oder weniger verblüht. Am Picknickplatz blühen wieder prächtige Pancratium illyricum.


"Pfingstrosenhang"

Zeichnung Katrin SpörriUnterwegs sonnt sich eine braune Stabheuschrecke auf einem Stein. Die besondere Überraschung hat sich Jean-Pierre für den Schluss aufgespart: an einem Steilhang mit kleinen Büschen stehen wundervolle Rosa-Paeonien!

Einige ängstigen sich schon wegen zu wenig Filmmaterial, wenn das so weitergehen sollte.
Vor dem Nachtessen bürgert sich als Ausklang eine Botanikstunde ein: Hanni Gränicher bespricht seltene, oft übersehene oder besonders interessante Pflanzen des Tages, und Walter Lüssi erwähnt die Namen der gesichteten Orchideen. Leider kamen die interessanten Beobachtungen unserer Ornithologen Guido und Daniel dabei nicht zum Zug. So geht, dank der ausgezeichneten Rekognoszierungsarbeit von Jean-Pierre und Gertrud, diese überaus erfolgreiche Rundreise von heute zu Ende und damit auch meine Reporterpflicht für die ersten drei Tage.

Fotos Jakob Gnägi


Reisebericht Teil 2

Dienstag, 25. April

Heute ist italienischer Nationalfeiertag. Morgens ist es wolkig und es gibt ab und zu einige Tropfen. Unsere Lunchpakete und Getränke sind schnell verstaut und los geht die Reise von Orosei Richtung Süden. Dorthin begleiten uns schon bekannte Bäume und Sträucher, immer wieder fallen uns mit Mauern umrandete Felder oder Grundstücke auf. Manchmal dienen Opuntien als Einfriedung. Wiesen sind von Sträuchern durchsetzt, oft ist es Affodill. Und Steinhaufen liegen auf den Feldern. Vielfach sind Eukalyptusbäume angepflanzt, die so gar nicht hierher gehören und eigentlich Neophyten auf Sardinien sind.


Ophrys panattensis, Foto Gundolf Meyer Unser Ziel liegt einige Kilometer nördlich Dorgali, es ist die Tropfsteinhöhle "Grotta Ispinigoli". Unsere Gruppe teilt sich, einige klettern vorerst in einem verbuschten Hang herum - natürlich emsig botanisierend, andere fahren mit dem Bus etwas weiter zu einem speziellen Orchideenstandort, wo neben der Strasse nur sehr wenig Platz vorhanden ist, so dass der Bus zweimal fahren muss. Dort ist einer der wenigen Standorte von Ophrys panattensis, endemisch auf Sardinien und sehr selten. Wir finden sie dort in bester Qualität.


Ophrys apifera - Foto Helga KohlerWir nehmen zu unterschiedlichen Zeiten an einer Höhlenführung in englischer Sprache teil. Am Weg zum Eingang stehen grosse Büsche von blühenden Euphorbia dendroides, Baumwolfsmilch. Uns gefällt diese Höhle besonders, weil sie auf farbiges Licht verzichtet und damit einen natürlichen Eindruck hinterlässt. Das Besondere ist hier der 38 m hohe zusammengewachsene Stalaktit und Stalagmit in einem bis zu 50 m hohen Saal. Nach dem eindrücklichen Besuch trinken wir im nahen Restaurant einen Capuccino! Dann zieht es auch uns hinaus an den strauchigen Macchia-Hang, wo wir die reizende Orchis brancifortii finden und besonders schöne Exemplare von Ophrys apifera.


Orchis brancifortii - Foto Gundolf Meyer Es macht Freude hier herumzuklettern. Zwischendurch kommen die restlichen Leute von ihrer Sonderexkursion zurück. Auf einer Mauer nehmen wir alle den Lunch zu uns, der immer reichlich bemessen ist. Jetzt stellt Hanspeter Berlinger, unser Chauffeur, fest, dass das hintere Nummernschild am Bus fehlt. Er findet es trotz eifrigen Suchens und Herumfahrens nicht wieder. Vermutlich ist es irgendwann von irgendjemandem abgeschraubt worden. Er entschliesst sich, möglichst bald mit einem Teil der Gruppe, zu der auch wir uns gesellen, nach Orosei zurückzufahren, um den Verlust auf der Polizeistation zu melden, und danach die restlichen Leute zurückzuholen. Es regnet ein wenig. Es ist gut, heute etwas mehr Zeit für uns zu haben. Gestern kamen wir erst sehr spät zurück. Manche machen noch einen Stadtbummel und finden einige nicht uninteressante Ortspartien.

Vor dem Nachtessen treffen wir uns wieder zu einer Besprechung der heute gefundenen Pflanzen. Abends müssen wir packen. Wir dislozieren morgen in den Südwesten der Insel.

Mittwoch, 26. April

Wegen des verlorenen Autonummernschildes fahren wir morgens zunächst noch einmal zur Polizeistation. Der Chef war gestern nicht im Dienst und Hanspeter Berlinger wurde auf heute Morgen vertröstet. Wir glauben, die Sache sei schnell erledigt - aber leider ist dem nicht so. Wir warten lange und vertreiben uns die Zeit, womit wohl? Botanisieren! Über eine Stunde lang in zum Teil verwilderten Gärten.
Endlich bekommen wir die Bescheinigung und können Richtung Siniscola weiterfahren und von dort auf der Autobahn quer durch die Insel. Letzte Blicke auf das östliche Tyrrhenische Meer und die Dolomitfelsen des Monte Albo, die weiss in der Sonne leuchten. Die Landschaft ist so abwechslungsreich, landwirtschaftlich genutzt oder reizvoll der Natur überlassen. Hier und da entdecken wir Feigenbäume mit Früchten. Oder es ziehen Gegenden mit den Sträuchern der Macchia (niederer Buschwald) an uns vorüber mit blau blühendem Rosmarin, gelbem Ginster, grauen Wermutbüschen und Wacholder. Für uns ist diese Vielfalt ausserordentlich faszinierend, da wir diese Mittelmeerflora zum ersten Mal so bewusst erleben. Ab und zu sieht man an den Berghängen kahle Schneisen, wahrscheinlich um eine Ausbreitung von Waldbränden zu verhindern. Was auch auffällt, sind oberirdische Telefon- und Stromleitungen. In den Dörfern sehen wir oft halbfertige Häuser und nirgends Baukräne. Zerfallende Industriebauten sehen recht öde aus und erinnern daran, dass es auf Sardinien vielfältige Bodenschätze gab, deren Nutzung unrentabel geworden ist.
Bei einer Pause an einer Tankstelle werden natürlich auch wieder Entdeckungen gemacht. Ganz besonders gefällt uns hier die Mariendistel mit grosser grünweisser Rosette und makelloser purpurner Blüte, die eifrig fotografiert wird.
Später wird die Landschaft weiträumiger. An einem grossen Stausee, dem Lago Omodeo fahren wir entlang, der bei seiner Inbetriebnahme im Jahr 1924 der grösste Stausee Europas war. Sardinien ist eine wasserarme und oft grosser Trockenheit ausgesetzte Insel. In der Provinzia Oristano fallen Artischockenfelder auf.


Blühende Strandflora - Foto Gundolf MeyerWir nähern uns der Westküste von Sardinien. Unser Ziel ist die Halbinsel Sinis. Auf einer Landzunge zwischen dem Festland und der Halbinsel, abseits der Strasse und inmitten einer blühenden Strandflora klettern wir auf grossen Steinen herum und suchen uns einen Sitzplatz für die Mittagsrast. Wunderschön ist das - trotz der vielen Abfälle zwischen den grossen Steinen - wir geniessen die Umgebung am Meer. Silberreiher fliegen umher. Etwas ganz Besonderes ist der Malteserschwamm = Cynomorium coccineum, auf den sich alle Fotografen stürzen.


Malteserschwamm - Foto Gundolf Meyer

Heute gibt es aber neben den botanischen Höhepunkten noch einen kulturellen: die Kirche San Giovanni di Sinis, das wohl älteste christliche Baudenkmal von Sardinien. Die Einheit und Schlichtheit ist beeindruckend. Das dreischiffige Gotteshaus besteht aus einem älteren, auf das 5. Jh. zurückgehenden Teil, einem byzantinischen Zentralbau mit Kuppel und dem späteren romanischen Teil aus dem 9./10. Jh. Wir machen etliche Fotos von aussen und innen. Etwas abseits arbeitet ein Steinmetz, er hat einige seiner Arbeiten ausgestellt. Uns gefällt ein Fischmotiv ganz besonders, das wir schliesslich mitnehmen. Einige Unentwegte gehen noch auf Orchideensuche und finden u.a. Orchis coriophera, das Wanzen-Knabenkraut.
Leider muss die Reise weitergehen! Cabras-Oristano-Sardara. In der flachen Gegend fahren wir an einem See vorbei, Stagno di Santa Giusta, einem so genannten Teich, den ein grösseres Feuchtgebiet umschliesst. Bei Sardara verlassen wir die Autobahn. Im Hotel in Villanovaforru finden wir neue Zimmer.

San Giovanni di Sinis - Foto Gundolf Meyer      Blick vom Hotel in Villanovaforru - Foto Gundolf Meyer

Beim Abendessen sitzen wir alle an einem langen Tisch. Natürlich wird um das Hotel herum auch noch botanisiert. Ein schmaler Feldweg ist mit Viale del Rosmarino angeschrieben. Abends ist wieder eine Pflanzenbesprechung, wie üblich geleitet von Walter Lüssi und Hanni Gränicher.

Donnerstag, 27. April

Das Frühstücksbuffet ist nicht so üppig, aber ausreichend. Es wird ein sonniger Tag. Schon früh hören wir den Kuckuck rufen. Wenn das nicht fröhlich stimmt! Die Fahrt geht heute nach San Gavino, Villacidro, Vallermosa bis kurz vor Domusnovas. Wir sehen Olivenhaine, Orangenplantagen, Getreide, Weinreben und stellenweise riesige Gewächshäuser. Ein ganzer Hang mit dunkelroten Esparsetten - Hedysarum coronarium sind eine Konkurrenz zu den vielen roten Mohnblüten, die immer wieder aufleuchten. Wir kommen mehr und mehr wieder in eine Bergwelt.


Ophrys chestermanii - Foto Gundolf MeyerWir steuern einen grossen Parkplatz an, auf dem nur ein Campingwagen steht. Guido sagt verblüfft: der hat eine Luzerner Nummer! Wir kommen näher und die Überraschung ist perfekt! Am Vordach des Campers ist angeschrieben:
AGEO Herzlich willkommen bei Ophrys normanii und Ophrys chestermanii.


Ophrys normanii - Foto Gundolf Meyer

Und darunter steht leibhaftig Fritz Felder. Schnell sind alle aus dem Bus und erlaben sich nach der fröhlichen Begrüssung an dem appetitlich aufgebauten Apéro mit Käsemöckli, Salzgebäck, Oliven, Zwiebel, dazu Orangensaft oder Prosecco "Frizzante". Einige gehen schon vom Parkplatz aus in die nähere Umgebung auf Orchideenpirsch und fotografieren unter anderem Ophrys neglecta.
Dann fahren fast alle noch ein Stück mit dem Bus und teilen sich in zwei Gruppen, eine geht zur Grotta di San Giovanni. Die Orchideen'ler kraxeln aufwärts in ein Waldgebiet. Der Pfad geht schliesslich auf gleicher Höhe weiter. Nach rechts fällt das Gelände steil ab. Steineichen und Steinlinden wachsen hier, die grosse Wachsblume wird entdeckt, Cerinthe major. Wir finden chestermanii und schliesslich wunderbar gesichert durch einen "Steinwall" und mit Sträuchern abgedeckt einige normanii. Die beiden Arten unterscheiden sich nicht sehr. Die Kenner wissen, dass die "normanii" einen hellen Saum um die Lippe hat.

Fritz Felder - Foto Gundolf MeyerFritz hat sie für uns gesucht, gefunden und sorgfältig versteckt, damit sie nicht von den umherziehenden Schafen gefressen werden. Ein Plätzchen zum Essen und Trinken finden wir unterwegs. Nachdem die Kleinode genügend bewundert und abgelichtet sind und uns die Cyclamen am Weg wieder erfreut haben, suchen wir einen abwärts führenden Weg durch lichtdurchfluteten Wald. Walter Lüssi entdeckt voll Freude wieder und wieder Epipactis microphylla und helleborine - allerdings noch nicht blühend. Wir sind jetzt schon recht müde, da ist manche dann froh, als Fritz mit seinem Motorroller uns Frauen nach und nach hoch zum Parkplatz bringt, eine lustige Fahrt.
Wir verabschieden uns dankbar von unserem Gönner.

"Iris sisyrinchium"
Iris sisyrinchium, Zeichnung Katrin Spörri

Es muss weiter gehen rund um den Monte Linas, der 1236 m hoch ist. Dabei durchfahren wir auch einen Korkeichenwald, was für uns besonders interessant ist. Die unteren Stämme sind bis zu einer gewissen Höhe entrindet. In 7 bis 10 Jahren soll sich der Kork wieder neu bilden. Eine sehr lange und kurvenreiche Bergfahrt wird noch einmal unterbrochen. Am Halteplatz parkiert auch ein Lieferwagen. An seinem Fenster sehen wir unser AGEO-Emblem mit der Umschrift einer französischen Groupe d´Orchidées! Einige interessante Pflanzen werden noch gefunden: ein roter Wundklee, neapolitanischer Lauch = Allium subhirsutum und vor allem bessere Pflanzen von O. normanii u. O. chestermanii. Auf dem Waldweg treffen wir einige Engländer, die auch auf Orchideensuche sind.
Es geht weiter auf kurvenreicher Strecke über einen Pass nach Arbus, Guspini, San Gavino, Sardara und wieder zum Hotel. Zum Abendessen gibt es Fisch-Fisch-Fisch, als Dessert Früchte.

Reisebericht Teil 3

Freitag, 28. April

Nachdem wir nun schon fünfeinhalb Tage intensiv botanisiert hatten, war heute Kultur angesagt. Man kann selbst als uninformierter Sardinienbesucher die Insel kaum durchfahren, ohne nicht automatisch auf Zeugen alter Kultur zu stossen. Bei diesen handelt es sich um Nuraghen, jenen Wohn- und Wehranlagen, die aus der Zeit um 1800 bis 500 v. Chr. stammen und von denen heute noch rund 7000 als Ruinen existieren sollen.


Su Nuraxi: Foto Helga KohlerWir fahren wie immer zeitig in Villanovaforru ab, um in weniger als 30 km in NE Richtung zur Nuraghe "Su Nuraxi di Barumini" zu gelangen. Sie liegt zwischen Tuili im Westen und Barumini im Osten. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir das Gebiet der Marmilla, das nach den wie Busen wirkenden, vulkanisch entstandenen Hügeln benannt ist (wer denkt da nicht gleich an Ophrys mammosa?). Auf solchen "Busenhügeln" befinden sich oft Ruinen verfallener Burgen, wie beispielsweise jene des Castello di Marmilla bei Las Plassas.

Die Nuraghe "Su Nuraxi" wurde erst in den 50er Jahren des 20. Jh. ausgegraben und ist in ihrer Grösse und Geschlossenheit eine der vier bedeutendsten der Insel. Bei den Nuraghiern handelt es sich um ein Hirtenvolk, über dessen Herkunft und Existenz wenig bekannt ist, da es über keine Schriftform verfügte. Einzig die baulichen Denkmäler zeugen von einem wehrhaften Volk, dessen einzelne Stämme ihr Territorium gegenseitig verteidigten. Die Nuraghier - so nimmt man heute an - waren als Nachfolger der Urbevölkerung Inselbewohner, somit nicht von aussen eingewandert. Da sie in der Blüte der Bronzezeit lebten, beherrschten sie die Bearbeitung und Anwendung dieses Metalls mit grosser Kunst. Man fand Gegenstände wie Pfeile, Speere, Statuetten usw.


Turm von Su Nuraxi: Foto Helga Kohler

Bei "Su Nuraxi" sind noch ein zentraler Turm sowie vier ihn umgebende Türme - in die vier Himmelsrichtungen weisend - erhalten. Da sich ihre Begehung wegen enger und dunkler Wege schwierig gestaltet, wurden wir fachkundig geführt. Die Nuraghen wurden von aussen nach innen erbaut. Zuerst entstanden die Wohn- und Arbeits- sowie Versammlungsstätten in einem äusseren Kreis, später wurde der innere Bereich mit den Türmen errichtet. Diese laufen nach oben hin konisch zu und dienten sowohl als Prestige- und Abwehrobjekt wie als Rückzugskammer im Falle einer Gefahr.
So stammt der Hauptturm aus dem 12.-11. Jh. v. Chr. Wir staunen bezüglich der Grösse der einzelnen, aufeinander geschichteten Steine, wobei der Unterbau aus Basalt besteht, während das leichtere Sedimentgestein den Abschluss bildet. Die Feuerstelle war meist in der Mitte eines Raumes, in dem sich das soziale Leben abspielte.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich die gesellschaftliche Ordnung in Form eines Ältestenrates aufbaute, wobei ein von diesem gewählter "Häuptling" innerhalb eines geschlossenen Stammes die letzte Macht ausübte. Erst im 8. Jh. v. Chr. besiedelten die das Mittelmeergebiet beherrschenden Phönizier die Insel. Sie gründeten jedoch vor allem Küstenstädte und liessen die Ureinwohner unbehelligt. Unter diesen Umständen bauten die Nuraghier allerdings ihre Turmanlagen zu Wehrtürmen aus und verteidigten sich u. a. mit Bleischleudern. Im 5. Jh. v. Chr. überfielen die Karthager das Land und unterwarfen die Nuraghier, die weiterhin um ihre Freiheit kämpften.
Wir wollen es an diesem Punkt der Geschichte bewenden lassen, denn ein neues Naturerlebnis steht uns für den Nachmittag bevor.
Die durch Vulkanismus entstandenen Hochplateaus Sardiniens sind geologisch interessant und stellen ein Refugium für Flora und Fauna dar.


Stagno di Pauli Maiori, Foto Gundolf Meyer Bei der Giara di Gesturi handelt es sich um das grösste Hochplateau mit einer Ausdehnung von 14 mal 7 km. Es liegt heute 300 m über der Marmilla-Ebene und ist mit einer Basaltschicht bedeckt, der Wind und Wetter nichts anhaben kann. Dadurch kann auch das Niederschlagswasser nicht versickern und es bilden sich kleinere bis mittlere Sümpfe. Eine der Attraktionen der Giara ist ein zu unserer Besuchszeit mit Wasserhahnenfuss durchfluteter flacher See, in dessen Umgebung sich die interessantesten Bewohner des Plateaus, nämlich kleinwüchsige Pferde, aufhalten. Sie sollen von den Phöniziern auf die Insel gebracht und natürlich im Laufe der Jahrhunderte fast ausgerottet worden sein. Heute wird Wert auf ihre Erhaltung gelegt. Zurzeit leben ca. 500 solcher 1.20 m hohen Pferde in Familien von ca. acht weiblichen und einem männlichen Tier.
Das Hochplateau selbst ist ein wahres Paradies mit seinen Stein-, Kork- und Flaumeichen, unter denen sich moosbedeckte Steinbrocken befinden, umrahmt von Geschweiftblättrigem Alpenveilchen, Hahnenfussgewächsen, dem Kleinfrüchtigen Affodill, Mastixsträuchern, Westlichem Erdbeerbaum usw. Eine weitere Leistung der Cooperative, die sich um den Schutz des Hochplateaus bemüht, ist der kleine botanische Garten "Morisia", benannt nach dem auf Sardinien und Korsika endemisch vorkommenden Erdschötchen (Morisia monanthos). Wir finden ein einziges kleines Blütchen von etwa 7 mm Durchmesser.


Morisia monanthos: Foto Helga Kohler Der Garten ist zudem für Studienzwecke äusserst wichtig, beinhaltet er doch zahlreiche endemische Pflanzen, so auch die Dreiblättrige Braunwurz (Scrofularia trifoliata) mit wunderschönen zartrosafarbenen Blüten. Im Garten sowie auf dem Plateau sollen darüber hinaus 10 Orchideenarten vorkommen, von denen wir noch deren fünf verblüht vorfinden.
Wir fahren zufrieden dem Hotel zu und glauben, wieder einmal reiche Ausbeute erzielt zu haben. Doch damit nicht genug: Hanni, die täglich für botanischen Nachhilfeunterricht sorgt, erwartet die Reiseteilnehmer nach Ankunft im Hotel zu einem UHU-Botanik-Abend! "Ums Huus ume" war das Geheimnis. Und tatsächlich eröffnet sich uns ein kleiner Naturgarten, wie wir ihn in der Schweiz kaum noch kennen. Das Hotel liegt etwas erhöht in einem Wiesen- und Waldgebiet mit Böschungen und Hecken. Gemeinsam entdecken wir: Strauch-Beifuss (Artemisia arborescens), Dunkler Lauch (Allium nigrum), Kronen-Süssklee (Hedysarum coronarium), mit dem die Böschungen in der Marmilla bedeckt sind, Wilde Erbse (Pisarum sativum ssp elatius), Italienische Siegwurz (Gladiolus italicus), Herbst-Adonisröschen (Adonis annua), Flügel-Platterbse (Lathyrus ochrus), Grosser Klippenziest (Prasium majus), Narbonne-Milchstern (Ornithogalum narbonense), Silber-Mauermiere (Paronychia argentea), Französisches Leimkraut (Silene gallica), Stacheliger Skorpionsschwanz (Scorpiurus muricatus) und einige wunderschöne Kretische Königskerzen (Verbascum creticum) sowie sieben verschiedene Orchideenarten usw. usf. Ich wollte mit dieser Aufzählung nur verdeutlichen, was in der Schweiz durch das Mähen und Vergiften der Böschungen und Strassenränder alles verloren gegangen ist. Die Luft ist geschwängert vom Duft der italienischen Kräuter, wie Rosmarin, Thymian, Schopflavendel, von Mastix, Zistrosen und Affodill. Ein gelungener Abschluss unserer Tage in der sardischen Natur.

Samstag, 29. April

Es gilt von der kultivierten, aber doch naturbelassenen Landschaft, dem Hotel "I lecci" ("Die Steineichen") mit dem überaus gastfreundlichen Chef definitiv Abschied zu nehmen. Heute Morgen kann ein wenig ausgeschlafen und in aller Ruhe Koffer gepackt werden, wollen wir doch ohne grösseren Unterbruch nach Porto Torres fahren, um am Abend die Fähre nach Genua zu besteigen. In der Nacht hatte sich ein Gewitter entladen, am Morgen regnet es noch in Schauern. Wer Lust hat, kann den 2 km langen Weg ins Dorf Villanovaforru unter die Füsse nehmen und z. B. dem Archäologischen Museum einen Besuch abstatten. Hierin stellen sechs Gemeinden ihre Exponate aus vornuraghischer und nuraghischer Zeit aus, als da sind: Textilien, Keramiken, prähistorische Menhire, Nuraghenteile usw.
Inzwischen reist der Himmel auf, die Sonne tritt hervor und wir startet Punkt 11 Uhr in eine blühende Landschaft. Am Wege begleiten uns kultivierte Felder von Reben, Korn, Orangen, Zitronen, Oliven, Mastixsträuchern usw. Die Wiesen leuchten gelb und rot von Wucherblume und Mohn, die Wälder und Strauchvegetation wird von Senfblüten, Gemeinem Rutenkraut, Winden, Milchfleckdisteln und Affodill farblich aufgehellt, Trockenmauern grenzen Schafherden ein, Weideland bietet den Nutztieren genügend Nahrung, Riesenschilf zeugt von Bachläufen. Dazwischen dominieren immer wieder kleine Hügel mit geschichtlichen Zeugen und Nuraghen-Ruinen. Unsere fachlichen ""Vordermänner" im Bus erspähen hin und wieder Vögel verschiedener Art, doch die entgehen natürlich den hinteren Businsassen.
Wir kommen zügig voran und treffen um 14.30 Uhr in Porto Torres ein, wo die "Fantastic" der Grimaldi Lines bereits vor Anker liegt. Die Zeit reicht, um einen gemütlichen Stadtbummel zu geniessen sowie die um 1050 erbaute Kirche San Gavino, die grösste der mittelalterlichen Kirchen Sardiniens, zu besuchen. Mehrere Bauphasen hinterliessen Teile in romanischem und gotisch-katalanischem Stil. Punkt 18.00 Uhr stach die "Fantastic" in See.


Porto Torres: Fotos Helga Kohler

Sonntag, 30. April

Die Überfahrt nach Genua verläuft dieses Mal nicht so problemlos wie auf dem Hinweg. Das bewegte Meer sorgt für etliche Bleichgesichter. Doch im Verlaufe der Nacht beruhigt sich das Wetter und früh um 8.00 Uhr - nach einem opulenten Morgenessen - starten wir bereits wieder auf vier Rädern Richtung Schweiz. Leider sind keine Umwege und Ausstiege zum Botanisieren mehr vorgesehen. So fahren wir geradewegs durch Ligurien am Rande des nördlichen Apennins sowie - im Piemont - durch das norditalienische Tiefland Richtung Mailand, Como und Chiasso. In der Tiefebene wird über eine Strecke von mehreren zehn Kilometern Reis angebaut.
Um 10.50 Uhr passieren wir den Zoll in Chiasso. Uns empfängt auch im Tessin eine blühende Landschaft mit Manna-Esche, Goldregen, Robinie. Die Gotthard-Autobahn scheint für uns frei gehalten worden zu sein. Wir erreichen Airolo und die Tunneleinfahrt um 12.00 Uhr. In Amsteg liegt Raureif auf den Tannen, aber der Löwenzahn steht prächtig in den Wiesen und die Obstbäume blühen alle gleichzeitig. Schattdorf ist noch für einen kurzen letzten Halt geeignet, die restlichen 122 km bis Windisch fliegen für uns nur so dahin. Nicht so natürlich für unseren wackeren Chauffeur Hans-Peter Berlinger von der Firma Eurobus Knecht AG. Ihm sei für die mit Bravour gefahrenen 2350 km ein Kränzlein gewunden und der beste Dank von allen Teilnehmern ausgesprochen. Er war stets äusserst hilfsbereit und immer zur Stelle, wann und wo wir ihn benötigten.


"Ophrys chestermanii"
Ophrys chestermanii, Zeichnung Katrin SpörriMir bleibt nun nur noch - sicher im Namen aller AGEO-Mitreisenden - unseren herzlichsten Dank auszusprechen an:
Hanni Gränicher für ihre allabendlichen Pflanzenbestimmungen mittels Belegexemplaren; natürlich nicht von Orchideenarten! Diese wiederum wurden von Walter Lüssi fachmännisch kommentiert und bilanziert. Er kam schliesslich auf 42 blühende und knospende Arten sowie auf drei Hybriden. Besten Dank auch an die Vogel-, Insekten- und Schlangen-Kundigen, von denen Guido Viel - nomen est omen - wirklich viel weiss. Herzlichen Dank aber auch an Paolo Trevisan für seine Mithilfe bei ebenso sprachlichen wie botanischen Problemen.
Last but not least einen Dank Gertrud Grossmann und Jean-Pierre Brütsch für ihre hervorragende Rekognoszierung des uns interessierenden Gebietes. Diese gründliche Vorbereitung ersparte uns viel Sucharbeit und brachte uns Zeitgewinn, um jeweils länger am Fundort zu verweilen. Die gesamte Organisation, die guten Hotels, die reichlichen Picknicks, die Fährverbindungen, der Kabinenbezug, vor allem aber die laufende Orientierung auf der Strecke zu den Fundorten, über die Orchideenarten, über die weiteren botanischen, geologischen, geschichtlichen Besonderheiten: Alles war wohldosiert, fundiert und aufschlussreich für uns alle.
Es war eine überaus lehrreiche, interessante und intensive Woche, die wohl niemand von uns missen möchte. Sicherlich aber freuen sich alle schon auf ein nächstes ähnliches Erlebnis!


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Aktualisiert 26. 02. 2009

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