Pfingsten 2010 auf dem Orchideen-Lehrpfad
Elisabeth und Josef Stierli
Pfingstsamstag und -sonntag, 22. und 23. Mai waren wir am Hüten in Erlinsbach. Das Wetter war endlich schön und warm. Werner Schaufelberger orientiert uns zuvor, dass im Lehrpfad sieben Orchideen ausgegraben wurden. Ob der zuvor erschienene Zeitungsartikel Grund für diese Freveltat gewesen ist? Unsere Freunde in Trimbach sandten uns den Zeitungsartikel. Wir waren deshalb sehr gespannt, wie viele Leute an diesen Pfingsttagen im Lehrpfad erscheinen würden. Aber alles der Reihe nach.
Pfingstsamstag als wir um 9 Uhr ankamen, war es noch recht frisch und durch die Bise kühl bei 14 °C. Wunderschöne weisse Wolken zogen am Himmel über den Föhren und dem Wald dahin. Ins Vogelstimmenkonzert mischte sich der Ruf des Pirols.
Zuerst verschafften wir uns einen Überblick. Dabei stellten wir die Freveltat fest, schade. Generell blühten in diesem Jahr weniger Orchideen. Doch wenn wir zurück denken, ist dies nicht verwunderlich, denn November und Dezember sowie Februar und März brachten wenige Niederschläge. Es war zu trocken für das Aufkommen gewisser Orchideenarten. Bis am Abend fanden wir doch noch einige Hummel-Ragwurzen. Am Vormittag erschien nur ein Besucher, so hatte Sepp Zeit einige Aufnahmen zu machen.
Am Nachmittag dauerte es bis halb drei Uhr bis die ersten Besucher eintrafen. Die Anzahl der Besucher blieb bei 22 Personen. Für einen schönen und warmen Pfingstnachmittag eher bescheiden. Das Highlight dieses Nachmittags war die Beobachtung einer weiblichen Blindschleiche. Wieso weiblich? Ein Biologe erklärte uns den Unterschied. Weibchen hätten einen kantigen Körper und einen dunkelbraunen Streifen auf dem Rücken. Männchen haben rundliche Körper und keinen dunkelbraunen Streifen.
Pfingstsonntag, ein strahlend, wolkenloser Tag bei 16 °C um 9 Uhr. Als wir ankamen, begegneten wir Lüscher junior (Bauer beim Lehrpfad) und plauderten eine Zeitlang mit ihm. Die ersten Besucher erschienen sehr früh. Wir notierten 40 Besucher am Vormittag.
Am Nachmittag war der Besucheransturm mit 89 Personen enorm. Viele Naturfreunde bewog es den Lehrpfad zu besuchen. 85% der Besucher kamen zum ersten Mal. Wir wurden laufend über dieses und jenes befragt. Viele Gäste suchten die Hummel-Ragwurz und fragten uns, ob denn nun alle „Hummeli“ ausgegraben seien. Da sie schlecht zu finden waren, zeigten wir sie ihnen. Wir waren sehr erfreut über viele gute, lehrreiche und anregende Gespräche. Die Freveltat stiess auf viel Unverständnis und machte einige Besucher sehr traurig. Mit einer Besucherzahl von 152 ging ein schönes und interessantes Pfingstwochenende um 17:45 Uhr zu Ende.
Was wir aus den vielen Gesprächen mit den Besuchern erfahren haben, möchten wir nachfolgend festhalten:
- Mit Bedauern wurde von vielen Besuchern festgestellt, dass die AGEO weder in der Homepage, im Flyer noch im Jubiläumsheft auf ein Spenden-Konto hinweist.
- Viele Besucher fanden, statt Zeitungsartikel über den Lehrpfad zu machen, sollte die AGEO an bestimmten Wochenenden Führungen im Lehrpfad anbieten. Fast alle wären bereit, dafür einen Obolus zu bezahlen.
- Auch wurde der Wunsch geäussert, noch mehr Pflanzen, Sträucher und Bäume anzuschreiben. Viele Besucher erwähnten, dass sie absolut keine Natur-Kenntnisse hätten und so ihr Natur-Wissen vermehren könnten.
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Aktualisiert 29. 06. 2010
