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Albinismus und Albiflora-Varietäten

Autor & Fotos: Christian Gnägi


Wir haben uns sicher schon alle gefragt, wie es zu den auffälligen Farbvarianten oder dem grossen Blütenfarbspektrum bei gewis­sen Orchideenarten kommt. Besonders auffällig sind natürlich weiss blühende Varianten von ansonsten farbigen Orchideen. Manchmal ist auch nur ein Teil der Blüte weiss und der Rest normalfarbig oder die Farbe ist wie verblasst, aber schimmert noch durch. Schaut man im nächsten Jahr wieder nach, sind sie oft nicht mehr zu finden. Viel seltener bilden sie aber auch stabile Bestände. Eine Weissfärbung bedeutet, dass von der Pflanze kein Farbstoff hergestellt wurde. Durch die Lichtbrechung nehmen wir dies als weiss wahr. Die Farbe wird entweder durch Farbkörper­chen oder durch eine Färbung des Zellsaftes hervorgerufen. Da­bei ist zu unterscheiden zwischen Exemplaren, bei denen die grü­nen Pflanzenteile normal gefärbt sind und nur die Blüte keine Farbe aufweist (taxonomisch var. alba oder var. albiflora) und sol­chen, die ganz weiss sind. Von Albinismus im strikten Sinn wird nur gesprochen, wenn die grünen Pflanzenteile weiss sind, also kein Chlorophyll produziert wird. Es wäre aber erstaunlich, wenn Albino-Pflanzen länger überleben würden, da sie keine Photo­synthese betreiben können. Manchmal tritt dies nur an einem Teil der Pflanze auf, z.B. eine Blatthälfte weiss, die andere grün. Die Herstellung des Blütenfarbstoffes ist ein sehr komplexer Prozess, an dem eine ganze Reihe von Enzymen beteiligt ist. Neben der genetisch festgelegten Variationsbreite einzelner Arten, kann die­ser Prozess durch verschiedene Faktoren gestört werden. Dann blüht die Pflanze in dem Jahr eben weiss. Wenn es auf einer Genveränderung beruht, blüht sie auch im nächsten Jahr weiss. Offenbar wird aber diese Genveränderung rezessiv vererbt, d.h. bei den Nachkommen kann sie nur dann wieder auftreten, wenn eine solche Pflanze auch von einer weissblühenden bestäubt wurde. Diese Wahrscheinlichkeit ist ausser bei selbstbestäuben­den Arten nur dort gross, wo zufälligerweise bereits viele solche Exemplare vorkommen. Wer sich fundierter über dieses Thema informieren möchte, dem sei folgende Website empfohlen:
http://www.albiflora.eu/science_dt.html


Dactylorhiza fuchsii albiflora — Lombachalp (Foto Christian Gnägi) Dactylorhiza fuchsii albiflora — Lombachalp Dactylorhiza fuchsii — Chasseron (Foto Christian Gnägi)Dactylorhiza fuchsii — Chasseron

Gymnadenia conopsea albiflora — Chasseron (Foto Christian Gnägi) Gymnadenia conopsea albiflora — Chasseron Gymnadenia conopsea — Wetterlatte (Foto Christian Gnägi)Gymnadenia conopsea — Wetterlatte

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Aktualisiert 05. 10. 2011

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