Die alte Gattung Orchis
Text: Ruedi Peter
Glossar: Erläuterung der Fachbegriffe
Einleitung
Die Gattung Orchis ist eine Sammelgattung, wie die Gattungen der tropischen Arten Bulbophyllum, Epidendrum, Dendrobium. Die Gattung Orchis muss heute auf Grund genetischer Untersuchungen aufgeteilt werden. Schon früher wurden einige Gattungen von Orchis abgetrennt: Dactylorhiza, Traunsteinera usw. Es hat sich gezeigt, dass einige Arten besser bei anderen Gattungen eingeteilt werden. Das Gute ist, dass keine neuen Gattungen begründet werden müssen, sondern schon bestehende für die Neuordnung gebraucht werden konnten. Die neuen Kombinationen sind in Klammern hinter dem heute gebräuchlichen Namen angegeben.
Bestimmungsschlüssel
1. | Alle 5 Perigonblätter zusammenneigend, Petalspitzen manchmal nach aussen gebogen | 2 |
Die 2 seitlichen Sepalen abstehend | 9 | |
2. | Lippe ungeteilt, Sepalen und Petalen mit grünlichen Nerven | Orchis papilionacea |
Lippe dreilappig | 3 | |
3. | Perigon: Sepalen auf der Innenseite grün mit braunpurpurnen Punkten, aussen rötlich | Orchis spitzelii |
Blüten rosa, rot oder rotpurpurn, seltener weiss | 4 | |
4. | Sporn waagrecht oder aufwärts gerichtet | Orchis morio |
Sporn abwärts gerichtet | 5 | |
5. | Brakteen mindestens halb so lang wie der Fruchtknoten | Orchis tridentata |
Brakteen höchstens halb so lang wie der Fruchtknoten | 6 | |
6. | Helm aussen braun oder sehr dunkelrot | 7 |
Helm aussen blassrosa, heller als die Lippe | 8 | |
7. | Sepalen 2.5 - 4.5 mm lang | Orchis ustulata |
Sepalen länger als 8 mm | Orchis purpurea | |
8. | Blütenähre von oben nach unten aufblühend | Orchis simia |
Blütenähre von unten nach oben aufblühend | Orchis militaris | |
9. | Blüten rosa, rot, rotpurpurn, seltener weiss | 10 |
Blüten gelb oder grünlich- oder weisslich-gelb | 12 | |
10. | Brakteen violett, grünlichviolett, häutig | Orchis mascula |
Brakteen grün, rötlich überlaufen, krautig | 11 | |
11. | Lippe dunkelviolett, weisse Mittelzone ohne Flecken | Orchis laxiflora |
Blüten dunkelrosa, Mittellappen der Lippe gefleckt | Orchis palustris | |
12. | Lippe ohne Punkte | Orchis pallens |
Lippe mit roten Punkten | Orchis provincialis |
Orchis coriophora L. (Anacamptis coriophora (L.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | Pflanze 10-40 cm hoch; Grundblätter linealisch bis lanzettlich,
rinnig gefaltet, bläulichgrün, ungefleckt, am Grund rosettenartig gehäuft; Blütenstand
zylindrisch, dicht- und reichblütig; Brakteen häutig, weisslich oder grünlich mit grünen
Adern, ungefähr so lang wie der Fruchtknoten; Blüten braun, rot, rosa oder grünlich mit
grünen Adern, nach Blattwanzen oder (im südlichen Areal) nach Vanille oder Mandeln duftend;
Perigonblätter zu einem geschnäbelten Helm zusammenneigend, verklebt bis teilweise verwachsen;
Lippe an der Basis quer zur Längsachse abwärts bis zurück gebogen, 4-6 mm lang, dreilappig,
Mittellappen ganzrandig, etwas länger als die mehr oder weniger gezähnten Seitenlappen, basale
Lippenpartie papillös behaart, heller gefärbt mit dunkelroten Punkten oder Flecken; Sporn
kegelförmig, oft kräftig nach unten gebogen, kürzer als der Fruchtknoten. Riecht unangenehm nach Wanzen. |
Blütezeit | Mai bis gegen Ende Juli. |
Verbreitung | Süd- und Mitteleuropa (nördlich bis Belgien), Russland, Kaukasus, Kleinasien, Iran, Syrien, Nordafrika. |
Schweiz | Wallis, Tessin, Graubünden, früher auch am Jura-Südfuss. |
Biotop | Magerwiesen warmer Lagen, grasige, sonnige Hänge, etwas feuchte Wiesen, Sumpfwiesen, lehmige Böden, auch auf leicht sauren Böden. Vom Tiefland bis 1500 m NN. |
Bemerkungen | In der Schweiz selten - akut vor dem Aussterben bedroht. Die Art ist bisher meist zur Gattung Orchis gestellt worden. Sie weicht aber in einigen Merkmalen von den Orchis-Arten ab. Der Mittellappen der Lippe ist ungeteilt. Sepalen und Petalen sind verklebt bis verwachsen. Die Lippe ist quer zur Längsachse abwärts- bis zurück gebogen, der Sporn gegen die Lippe gebogen. Der Sporn führt Nektar. Die Blütenfarbstoffe zeigen eine von der Gattung Orchis stark abweichende chemische Zusammensetzung. Speziell aufgrund der Ergebnisse ihrer Farbstoffuntersuchungen haben sich Klein und Strack 1989 veranlasst gesehen, für Orchis coriophora (und die ostmediterrane Orchis sancta) eine eigene Gattung Anteriorchis zu etablieren. |
Orchis laxiflora LAM. (Anacamptis laxiflora (LAM.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | Pflanze bis 90 cm hoch, schlank, Blätter entlang dem Stängel (keine Rosette), Blütenstand lockerblütig, Blüten mittelgross, lila oder violett, Sepalen aufrecht, das mittlere leicht nach oben geneigt, Petalen über der Säule zusammengeneigt, Lippe mit weisser ungefleckter Mittelpartie, Seitenlappen straff nach unten geschlagen, Mittellappen zurückgezogen, Sporn am Ende leicht zweigeteilt. |
Blütezeit | Von Mitte Mai bis Juni. |
Verbreitung | Im Norden bis zu den Kanalinseln, nach Südosten bis in den Kaukasus, Nordafrika. |
Schweiz | Heute nur im Tessin. Orchis laxiflora kommt auch im französischen Jura vor. Ein Vorkommen an den grossen Mittellandseen wäre deshalb nicht auszuschliessen. |
Biotop | Auf kalkarmen Böden, nasse Wiesen, Flachmoore, Hangmoore. |
Bemerkungen | Viele der wenigen alten Angaben aus der Schweiz sind als kritisch
anzusehen. Einzig aus dem Tessin und aus dem Kanton Genf sind vertrauenswürdige Nachweise vorhanden.
So beziehen sich die Fundangaben aus dem Gebiet Bieler- und Neuenburgersee vermutlich auf Orchis palustris
JACQ.. Da aber Orchis laxiflora im französischen Jura vorkommt werden die Angaben von Bieler- und
Neuenburgersee wahrscheinlicher. Die wahrscheinliche Zerstörung des letzten Standortes von Orchis laxiflora in der Schweiz ist schon fast eine Geschichte "für ein Lehrbuch". Noch Ende der achtziger Jahre fand man in einem Hangmoor bei Sonvico TI gegen 50 Pflanzen. Dem Landbesitzer waren diese Pflanzen und vor allem die Botaniker, die den Standort aufsuchten, ein Dorn im Auge. Kurzerhand funktionierte er das Hangmoor in eine Eselsweide um. Der Erfolg war durchschlagend. Innert weniger Jahre verschwanden die Orchideen. Heute ist die Weide wieder aufgelassen. Die Esel haben ihren Dienst getan, Orchis laxiflora ist verschwunden, ihr letzter natürlicher Standort in der Schweiz wahrscheinlich vernichtet. In letzter Zeit werden aber wieder Orchis-laxiflora-Pflanzen gesehen. Seit einigen Jahren wird versucht, diese Art wieder in der Schweiz anzusiedeln. Auf einem Privatgrundstück oberhalb der Magadino-Ebene wurden einige Pflanzen angepflanzt. Leider stammen diese nicht aus der Region. Eine Entnahme aus einem der wenigen individuenarmen Standorte in Oberitalien liesse sich allerdings auch kaum verantworten. Die angesalbten Pflanzen stammen aus einem trocken gelegten Flachmoor in der Türkei. Sie scheinen sich gut eingewöhnt zu haben und blühen regelmässig. Die fehlende Rosette ist eine Anpassung an das Biotop. Wenn das Wasser zu hoch steht, ist eine Assimilation nicht möglich. |
Orchis mascula L.
Beschreibung | Oft stattliche Pflanze, 20-60 cm hoch; Grundblätter lanzettlich, 4-17 cm lang und 1-3.5 cm breit, ungefleckt, grob gefleckt oder basale Partien gesprenkelt, das oberste Blatt den Stängel umhüllend; Blütenstand zylindrisch, locker- bis dichtblütig mit 8-30 Blüten; Brakteen häutig, purpurn, ungefähr so lang wie der Fruchtknoten, diesem dicht anliegend; Blüten gross, hell- bis dunkelrosa oder purpurrot, selten weiss; seitliche Sepalen aufrecht, nach aussen gedreht; Lippe in der Form variabel, schwach oder tief dreilappig, 7-14.5 mm lang und 7.5-18 mm breit, die hell getönte Mittelzone mit dunkelroten Punkten Strichen oder Flecken (selten ohne), Mittellappen mehr oder weniger zweilappig, in der Ausbuchtung gelegentlich ein Zähnchen, alle Abschnitte abgerundet oder oft fein gezähnt bis gefranst; Sporn zylindrisch bis keulenförmig, dicklich oder schlank, 9-21 mm lang und 1.4-3.2 mm dick, stumpf, aufwärts gerichtet. |
Variabilität | Weisse Blüten oder weisse Blüten mit roten Lippenflecken (das zeigt, dass hier 2 Gene beteiligt sind, eines für die Blütenfarbe, eines für die Lippenflecken). |
Blütezeit | April bis (höchst selten) Mitte August. |
Verbreitung | Mittel- und Südeuropa (nördlich bis Irland und Norwegen), Mittel- und Südrussland, Kleinasien, Kaukasus, Iran, Ural, Nordafrika, La Palma (Kanaren). |
Schweiz | Jura, Alpen, Tessin; im Mittelland selten. |
Biotop | Lichte Föhren- und Laubmischwälder, Magerwiesen, trockene Stellen in Riedwiesen, ungedüngte, mässig feuchte, tiefgründige Wiesen, buschige Bergtriften, magere Alpweiden, auf kalkhaltigen bis mässig sauren Böden, vom Tiefland bis 2700 m NN. |
Häufigkeit | Verbreitet. Durch intensive Landwirtschaft stark zurückgedrängt. |
Bemerkungen | Das Erscheinungsbild ist sehr variabel. Bei Orchis mascula sind in Europa
mindestens zwei geographische Unterarten zu unterscheiden: ssp. mascula:Seitliche Sepalen abgerundet oder spitz, vorderer Teil ± nach innen gekrümmt, insgesamt zurückgeschlagen, bei älteren Blüten bis zur Berührung der Rückseiten, bei Betrachtung von vorn nur Vorderkanten sichtbar, im Blütenstand ± senkrecht orientiert, Lippenrand: glatt oder schwach gezähnt. Im Westen und Norden: Spanien, Frankreich, England, der grösste Teil Deutschlands, in der Nordschweiz, Südskandinavien. ssp. signifera (VEST) SOÓ: seitliche Sepalen: lang ausgezogen, zugespitzt, vorderer Teil ± aufgebogen, insgesamt schräg seitwärts ausgebreitet, bei Betrachtung von vorn Innenflächen sichtbar, im Blütenstand zusammen mit dem mittleren Sepal ± in einer waagrechten Ebene liegend, Lippenrand gezähnt. Im Süden und Osten: Alpen, Südschweiz, Italien, Tschechien, Balkan. Beide Sippen gehören zur gleichen Art, d.h. bei Fortfall der geographischen Trennung können sie sich vermischen. Obwohl beide Unterarten in typischer Ausprägung gut unterscheidbar sind, können in der Kontaktzone an der Arealgrenze Einzelexemplare oder ganze Populationen auftreten, die einzelne Merkmale der jeweils anderen Unterart besitzen und nicht mehr eindeutig ansprechbar sind. |
Orchis militaris L.
Beschreibung | 20-45 cm hoch; 3-5 elliptische, ungefleckte, hellgrüne, glänzende Grundblätter mit grösster Breite ungefähr in der Mitte und 1-2 scheidige Stängelblätter; Blütenstand zunächst kegelförmig, später verlängert eiförmig-zylindrisch mit 10-40 Blüten; Brakteen 2-3 mm lang, häutig, schuppenförmig; Perigonblätter einen Helm bildend; Sepalen aussen blass rosalila, weisslichgrau überlaufen, innen mit purpurroten Adern und verwaschenen Flecken, am Grunde miteinander verklebt; Petalen linealisch; Lippe weiss, rosa- bis purpurrot mit hellem Zentrum und Büscheln von dunkel violettroten Papillen, tief dreilappig, Seitenlappen linealisch, dem Mittellappen zugebogen, zwischen den breiten und spreizenden Zipfeln des Mittellappens ein Zahn, alle Teile ganzrandig; Sporn 5-7 mm lang, zylindrisch, abwärts gebogen, etwa halb so lang wie der Fruchtknoten. |
Blütezeit | Ende April bis Anfang Juli. |
Verbreitung | Mitteleuropa (mit Ausstrahlungen bis England, Südschweden, Gotland, Nordspanien, Norditalien, Abruzzen und in den nördlichen Balkan), Kleinasien, Sibirien, Mongolei. |
Schweiz | Jura, Nördliches Mitteland bis Voralpen, Bündner Rheintal, Wallis, Tessin. |
Biotop | Lichte Föhren-Eichen-Wälder, Waldränder, ungedüngte, trockene Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Lehmgruben, trockene Stellen in Riedwiesen, Dämme, buschige Hänge, auf kalkhaltigen Böden. Vom Tiefland bis gegen 2000 m NN. |
Bemerkungen | Zerstreut, gebietsweise verbreitet. Ist auf ungedüngte, gepflegte Biotope angewiesen. Bildet gerne Hybriden mit: Orchis purpurea, Orchis simia, Aceras anthropophorum. |
Orchis morio L. (Anacamptis morio (L.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | 10-50 cm hoch; Laubblätter ungefleckt, lanzettlich, stumpf, 2.5-12 cm lang und 0.5-2 cm breit, etwa in der Mitte am breitesten; Blütenstand zylindrisch, locker- bis dichtblütig, mit 5-25 rosa, roten bis dunkel purpurnen, selten weissen Blüten; Brakteen häutig, rot bis violett überlaufen, etwa so lang wie die Fruchtknoten, oft auch länger; Perigonblätter deutlich grün oder grünlichviolett geadert, helmartig zusammenneigend; Lippe 6-10 mm lang und 10-18 mm breit, in der helleren Mittelzone grob gefleckt bis punktiert, dreilappig, Mittellappen gespalten, länger als die mehr oder weniger herab geschlagenen Seitenlappen; Sporn horizontal bis aufwärts gebogen, zylindrisch bis keulenförmig, 9.5-11 mm lang. |
Blütezeit | April bis Mitte Juni. |
Verbreitung | Süd- und Mittel-Europa, nordwärts bis England, Südskandinavien und ins Baltikum, ostwärts bis in den Kaukasus. |
Schweiz | Jura, östliches Mittelland, Wallis, Graubünden, Tessin. |
Biotop | Riedwiesen, Flachmoore, Weiden, lichte Föhren-Eichen-Wälder bis in den Legföhrengürtel, Magerrasen, ungedüngte trockene, sonnige Wiesen, magere Bergwiesen, auf kalk- oder basenreichen Böden. Vom Tiefland bis 1800 m NN. |
Bemerkungen | Sehr variabel, eine Variante mit kleineren Blüten und einem
lockeren Blütenstand wurde als ssp. picta (LOIS.) K. RICHTER abgetrennt. Diese kommt
im Mittelmeergebiet vor. War früher eine häufige Art, wurde aber durch Intensivierung der Landwirtschaft besonders stark zurückgedrängt. Im Jura auf Allmenden noch häufiger zu sehen. |
Orchis pallens L.
Beschreibung | Pflanze 15-40 cm hoch; 4-6 elliptische bis verkehrt eiförmige, ungefleckte Laubblätter in einer grundständigen Rosette, 1-2 scheidenförmige Blätter an der unteren Stängelhälfte, glänzend, lebhaft grün, ungefleckt, 6-12 cm lang und 1.5-4 cm breit; Blütenstand eiförmig-zylindrisch, dicht- und reichblütig; Brakteen grünlich häutig, durchscheinend, ungefähr so lang oder länger wie der Fruchtknoten; Blüten hellgelb, grünlichgelb, intensiv und unangenehm nach Katzenurin duftend, seitliche Sepalen breit eiförmig, schräg oder senkrecht aufgerichtet und nach aussen gedreht, mittleres Sepal über die zusammenneigenden Petalen gebogen; Lippe satter gelb, ohne Zeichnung, fast flach oder schwach längs oder auch quer gewölbt, 6-11 mm lang und 7-14 mm breit, fast ungeteilt bis leicht dreilappig, Seitenlappen abgerundet, Mittellappen schwach gespalten bis ausgerandet, etwas vorgezogen; Sporn horizontal bis aufwärts gebogen, 7-14 mm lang, stumpf. |
Blütezeit | April bis Mitte Juni. |
Verbreitung | Südöstliches und zentrales Europa, Krim, Transkaukasien, Kleinasien, Polen, Karpaten. |
Schweiz | Nordschweiz insbesondere im Kanton Schaffhausen, Simmental, Walenseegebiet, Zentralschweiz, Wallis, Nordteil des Kanton Graubünden, Südtessin. |
Biotop | Lichte Laubmischwälder, seltener Nadelwälder, Bergwälder, sonnige, südexponierte Bergwiesen, schattige Magerwiesen, zwischen Zwergstäuchern, nur in warmen Lagen, liebt Halbschatten, auf humosen, kalkhaltigen Böden. Vom Tiefland bis 2000 m NN. |
Bemerkungen | Selten; gebietsweise verbreitet (Kanton Schaffhausen, Churfirstengebiet).
Durch Düngung und Überweidung gefährdet. Die relativ frühe Blütezeit wirkt sich beim Auftreten von starken Spätfrösten Ende März bis Ende April negativ aus. Blätter mit Frostschäden oder gar Verlust der Blühfähigkeit und/oder der Fruchtbildung sind in ungünstigen Jahren keine Seltenheit. Wo sie zusammen mit Orchis mascula vorkommt, sind Hybriden zu erwarten. Deren Anzahl könnte unter Umständen am Standort grösser sein als die Anzahl Orchis pallens selbst. Bildet auch selten Hybriden mit Orchis provincialis oder Orchis spitzelii. |
Orchis palustris Jacquin (Anacamptis palustris (Jacq.) Bateman, Pridgeon & Chase)
Beschreibung | Pflanze 15-50 cm gross; Blätter linealisch-lanzettlich, über den ganzen Stängel verteilt, keine Blattrosette, grün, 0.5-1.5 cm breit, straff aufwärts gerichtet, rinnig bis gefaltet; Blütenstand zylindrisch, mehr oder weniger lockerblütig; untere Brakteen länger als die Fruchtknoten, grün, krautig; Blüten dunkelrosa, rot bis violettpurpurn, die oft weissliche basale Lippenpartie sich gegen unten verschmälernd, dunkelrot gefleckt oder punktiert; seitliche Sepalen hochgeschlagen; Lippe 8.5-16 mm lang und 11.5-18 mm breit, dreilappig, Mittellappen zweilappig oder ausgerandet bis verkehrt herzförmig, länger als die flach ausgebreiteten oder schräg abwärts geschlagenen Seitenlappen; Sporn zylindrisch, leicht abwärts, waagrecht oder aufwärts gerichtet, gerade oder leicht gebogen, 10.5-18.5 mm lang und 1.8-2.6 mm dick, stumpf endend. |
Blütezeit | Ende Mai bis Ende Juni. |
Verbreitung | Südliches, westliches und mittleres Europa (nördlich bis Gotland, südwärts bis nach Spanien, Nordwestafrika, Süditalien, Griechenland, Kreta), Vorderasien, Kaukasus, Arabische Halbinsel, Südwestrussland. |
Schweiz | Im Mittelland an Seen, selten im Wallis und Liechtenstein. |
Biotop | Torfige, sumpfige Wiesen, nie austrocknende Flachmoore an Quellen oder Seeufern mit Schilfbestand. Nur im Tiefland bis 500 m NN, Ausnahme: Wallis. |
Bemerkungen | Die fehlende Blattrosette ist eine Anpassung an das Biotop. Wenn das Wasser
zu hoch steht, ist eine Assimilation nicht möglich. Sehr selten, die letzten Fundorte müssen unbedingt geschützt werden. |
Orchis papilionacea L. (Anacamptis papilionacea (L.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | 10-40 cm hoch, Stängel im oberen Teil braunrot, 5-10 Laubblätter, ein Rosette bildend, ungefleckt, lineal-lanzettlich, 4-18 cm lang,, 0.5-1.5 cm breit, 2-3 scheidige Stängelblätter, Blütenstand kurz mit 2-20 grossen Blüten, Brakteen lanzettlich, etwa so lang wie der Fruchtknoten, rot, häutig, Sepalen und Petalen zu einem offenem Helm zusammengeneigt, nach vorne gerichtet, Sepalen länglich eiförmig, zugespitzt, 14-19 mm lang, 4-7.5 mm breit, braunrot, deutlich dunkelnervig, Petalen etwas kürzer, Lippe ganzrandig, flach, Ränder nach oben gerichtet, Rand gezähnt oder gekerbt, rotviolett mit weisser, ungefleckter Mittelpartie, 9-16 mm lang, Sporn zylindrisch, am Anfang horizontal, dann nach unten gerichtet, 12 mm lang. |
Blütezeit | April bis Mai. |
Verbreitung | Im Westen von Portugal/Spanien bis im Osten in den Kaukasus, im Norden bis ins Tessin, im Süden bis Nordafrika. |
Schweiz | Nur im südlichen Tessin zu erwarten. |
Bemerkungen | Wurde nur einmal 1951 im südlichsten Tessin gefunden. Wurde oberhalb
der Magadino-Ebene erfolgreich angesalbt. Nördlich des Comersees gibt es einen reichhaltigen Fundort. Wird in mehrere Unterarten aufgeteilt: ssp. grandiflora (BOISS.) H. BAUMANN, ssp. heroica (E. D. CLARKE) H. BAUMANN, ssp schirwanica (WORONOW) SOÓ = Orchis caspia TRAUTVETTER. |
Orchis provincialis BALBIS ex DC
Beschreibung | 15-35 cm hoch, 3-8 Blätter bilden eine Rosette, dunkelgrün, braunschwarz gefleckt, länglich lanzettlich, 10-12 cm lang, 1.3-2.0 cm breit, 2-3 Stängelblätter, Blütenstand 5-7 cm lang, zylindrisch, locker mit 5-30 grossen Blüten, Brakteen so lang wie der Fruchtknoten, häutig, Blüten hellgelb, Sepalen oval, 9-14 mm lang, 4-6 mm breit, die seitlichen aufgerichtet, das mittlere nach vorne geneigt, Petalen 5-7.5 mm lang, Lippe dreilappig, 8-13 mm lang, 11-18.5 mm breit, mit orangen-roten Punkten im Mittelteil, stark konvex gebogen (Schafsnase), Seitenlappen abgerundet, kürzer als der Mittellappen, Sporn 13-19 mm lang, so lang wie der Fruchtknoten, horizontal bis nach oben gerichtet. |
Blütezeit | Ende März bis Mai. |
Verbreitung | Submediterran, im Westen von Portugal / Spanien, im Osten bis in den Kaukasus, im Norden bis zu den Südalpen. |
Schweiz | Nur im Tessin und im Misox nachgewiesen. |
Biotop | Magerwiesen, Laubmischwald, auf sauren Böden. |
Bemerkungen | Sehr selten, wurde oberhalb der Magadino-Ebene angesalbt.
Vom Aussterben bedroht. Bildet Hybriden mit Orchis mascula und Orchis pallens. |
Orchis purpurea HUDSON
Beschreibung | Stattliche Pflanze, 25-90 cm hoch; 3-6 grosse und breit-lanzettliche bis ovale, 6-20 cm lange und 2-7 cm breite, glänzend grüne, ungefleckte Grundblätter und 1-2 scheidige Stängelblätter; Blütenstand eiförmig-zylindrisch, dicht- und reichblütig; Brakteen häutig, schuppenförmig, rötlich, 1.5-3 mm lang; Sepalen breit eiförmig, zugespitzt, konkav, dunkel purpurn oder braunrot gefleckt, am Grunde verklebt; Petalen kürzer, schmal, bilden mit den Sepalen einen auffällig schwärzlichbraunen Helm. Lippe weisslich bis hellrosafarben, mit zahlreichen Büscheln braunroter Papillen besetzt, 9-20 mm lang und 11-22 mm breit, tief dreilappig, in der Form äusserst variabel, Mittellappen in der Regel breiter als lang, zweiteilig, in der Bucht mit kleinem Zahn, alle Abschnitte gestutzt und unregelmässig gezähnt; Sporn 3-8 mm lang, abwärts gebogen, mit verbreitertem und oft eingekerbtem Ende. |
Blütezeit | Mai bis Mitte Juni. |
Verbreitung | Süd- und Mitteleuropa (nordwärts bis England, Belgien, Holland, Dänemark, Südgrenze durch Kantabrien (Spanien), Korsika, Süditalien); Mittel- und Südrussland, Kaukasus, Kleinasien, isolierte Vorkommen in Nordwestafrika. |
Schweiz | V. a, im östlichen Mittelland, Teilen des Jura, sehr selten westliches Mittelland, selten in Wallis, im Tessin wahrscheinlich ausgestorben. |
Biotop | Laubmischwälder, seltener Nadelwälder, Waldränder, Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Gebüschzonen, sommertrockene und winternasse, humose, tiefgründige Böden milder Lagen, kalkliebend. Bevorzugt Halbschatten; vom Tiefland bis 800 m NN. |
Bemerkungen | Zerstreut, stellenweise häufig. Bildet gerne Hybriden mit: Orchis militaris, Orchis simia, selten mit Aceras anthropophorum. |
Orchis simia LAM.
Beschreibung | Pflanze 20-45 cm hoch; mit 2-5 elliptischen bis eiförmigen, 5-20 cm langen und 1.5-4.5 cm breiten, ungefleckten, bläulichgrünen, glänzenden Grundblättern und 1-2 scheidigen Stängelblättern; Blütenstand dicht- und reichblütig, kugelig bis eiförmig, von oben nach unten aufblühend; Brakteen 1-4 mm lang, häutig; Perigonblätter einen Helm mit aufgebogener Spitze bildend; Sepalen aussen weisslich bis blass-lila, gegen die Basis mit zart rötlichen Adern und Punkten, innen mit kräftigem lila- bis karminfarbenen Adern und Punkten, am Grunde miteinander verklebt; Petalen schmal lineal-lanzettlich; Lippe 14-20 mm lang, tief dreilappig, Mittelteil hellfarbig mit roten Punkten (Papillen), Seitenlappen und Zipfel des Mittellappens schmal linealisch, nur etwa 1 mm breit, bogig aufwärts gekrümmt, intensiv purpurrot oder karminrot gefärbt, in der Ausbuchtung ein verlängertes Zähnchen; Sporn 4-8 mm lang, zylindrisch, weisslich, abwärts gerichtet, nur etwa halb so lang wie der Fruchtknoten. |
Blütezeit | Mitte April bis Ende Mai. |
Verbreitung | Mittelmeergebiet, isolierte Vorkommen in West- und Mitteleuropa, Kleinasien, Iran, Kaukasus, Nordafrika. |
Schweiz | Genferseegebiet, sonst nur Einzelvorkommen am Thunersee, bei Zürich und im Unterwallis. Im Kanton Schaffhausen früher einmal angesalbt. Le Landeron: Herkunft unklar (natürliches Vorkommen oder angesalbt). |
Biotop | Magerrasen, grasige Stellen zwischen Gebüsch, Waldränder, Waldwiesen, gern auf Kalk und Löss an sonnigen, milden Lagen. Vom Tiefland bis 600 m NN. |
Bemerkungen | Selten, ausserhalb von Reservaten stark gefährdet. Ist in Ausbreitung begriffen durch das mildere Klima. Kommt auch im Elsass vor. Bildet gerne Hybriden mit Orchis militaris, bei Genf auch mit Aceras anthropophorum. |
Orchis spitzelii SAUTER ex W. D. J. KOCH
Beschreibung | 12-40 cm hoch; 2-7 grundständige Laubblätter, eiförmig bis lanzettlich, stumpf, grösste Breite oberhalb der Mitte, glänzend, ungefleckt, oberstes Laubblatt den Stängel umfassend; Blütenstand zylindrisch, dichtblütig mit 8-25 Blüten. Brakteen häutig, grünlich, rotviolett bis dunkelbraunviolett überlaufen, meist kürzer, mitunter auch länger als der Fruchtknoten. Perigon grün, Perigonblätter stumpf, konkav, zu einem Helm zusammenneigend, seitliche Sepalen gelegentlich wenig aufgerichtet, Sepalen aussen meist rötlich überlaufen, innen mit braunpurpurnen Punkten und Flecken; Lippe 8.5-15.5 mm lang und 9.5-18.5 mm breit, tief dreilappig mit gespaltenem Mittellappen, mehr oder weniger längs gefaltet, rosa bis purpurrot, dunkler rot gefleckt; seitlicher Narbenrand neben dem Sporneingang mit treppenförmigem Absatz; Sporn kegelförmig, 7-11 mm lang und 2-4.5 mm dick, leicht bis kräftig abwärts gebogen, hellfarbig, etwa so lang wie der Fruchtknoten. |
Blütezeit | Mitte Juni bis Mitte Juli. |
Verbreitung | Nordafrika, Mallorca, Spanien, Frankreich (Alpen, Jura), Korsika, Wallis, Gotland, Mittelitalien, Dalmatien, Makedonien, Peloponnes, Türkei, Kaukasus, Libanon. |
Schweiz | Nur ein Fundort im Simplongebiet. |
Biotop | In der Schweiz: kurzrasiger, steiniger Gebirgshang; im übrigen Areal: Berg- und Alpwiesen, felsige, grasige Hänge, Buchen- und Föhrenwälder, Laubmischwälder, auf Kalk. Von 1800 bis 2000 m NN., im französischen Jura bis etwa 800 m herabsteigend. |
Bemerkungen | Einziges Vorkommen im Simplongebiet auf 1900 m NN. (1988 entdeckt):
schützenswert. Hat ein sehr disjunktes Areal, d. h. das Areal hat grosse Lücken. Die Populationen in den Teilgebieten sind etwas verschieden, aber eine Beschreibung als Taxa lohnt sich nicht. |
Orchis tridentata SCOP. (Neotinea tridentata (SCOP.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | Pflanze 15-45 cm hoch; 3-5 schmal lanzettliche Grundblätter und 1-2 scheidige Stängelblätter, bläulichgrün, oft silbergrau überlaufen, ungefleckt; Blütenstand mehr oder weniger kugelig bis eiförmig; Brakteen 7-10 mm lang; Perigonblätter einen dreizipfligen Helm bildend, Sepalen weisslichrosa bis violettrosa mit dunkleren Adern, mit kurzer Spitze oder zu einer langen, rinnigen und gekrümmten Spitze ausgezogen; Petalen schmal zungenförmig; Lippe hellrosa, reichlich purpurrot gefleckt, 7-12 mm lang und 7-13 mm breit, tief dreilappig, Mittellappen zweiteilig, in der Bucht ein Zähnchen, alle Abschnitte vorn gestutzt und fein gezähnt; Sporn 5-10 mm lang, zylindrisch, abwärts gerichtet, wenig gekrümmt, gut halb so lang bis so lang wie der Fruchtknoten. |
Blütezeit | Mitte April bis Anfang Juni. |
Verbreitung | Mittelmeergebiet, südliches Mitteleuropa mit isoliertem Teilareal in Hessen und Thüringen; Nordafrika, Kleinasien, Kaukasus. |
Schweiz | Tessin, Bündner Südtäler, z. B. Misox, einmal im Wallis gesehen. |
Biotop | Magerwiesen, trockene, sonnige Wiesen, grasige Berghänge, unter Föhren und Wacholdergebüsch, besonders auf Kalk. Vom Tiefland bis 1500 m NN. |
Bemerkungen | Selten, durch Düngung und Überweidung gefährdet. Bildet Hybriden mit Orchis ustulata. |
Orchis ustulata L. (Neotinea ustulata (L.) BATEMAN, PRIDGEON & CHASE)
Beschreibung | Pflanze 10-30 cm hoch; 5-9 ungefleckte Laubblätter, untere rosettenartig genähert, obere scheidig, brakteenartig, stängelumfassend, Grundblätter lineal- bis eiförmig-lanzettlich, 2.5-10 cm lang und 0.5-2 cm breit, grün bis blaugrün; Blütenstand reichblütig, oben dicht, unten aufgelockert, zuerst kegelförmig, dann kurz bis lang zylindrisch, Brakteen häutig, violett oder lila, wenig kürzer als die Fruchtknoten; Blüten nach Honig duftend; Perigonblätter einen halbkugeligen, aussen rot- bis schwarzbraunen Helm bildend, Blütenknospen daher schwärzlich angebrannt wirkend; Lippe 5-8 mm lang, weiss mit roten Punkten, tief dreilappig mit spreizenden, linealischen Seitenlappen und gespaltenem Mittellappen, alle Abschnitte vorn gestutzt und oft gezähnt; Sporn 1-2 mm lang, zylindrisch, abwärts gerichtet. |
Blütezeit | Mitte April bis Mitte September. |
Verbreitung | Mittel- und Südeuropa (nordwärts bis England, Schweden, Norwegen und ins Baltikum, Südgrenze durch Nordspanien, Süditalien, Peloponnes), Mittel- und Südrussland, Westsibirien, Ural, Kaukasus. |
Schweiz | Jura, Voralpen, Wallis, Tessin, Graubünden. |
Biotop | Magerrasen, grasige Hügel, Wald- und Heidewiesen, Halbtrockenrasen warmer, sonniger Lagen, lichte Föhren-Eichen-Wälder, seltener kalkreiche Flachmoore, auf ungedüngten, wechselfeuchten, mageren bis humosen Böden, auf Kalk und Urgestein. Vom Tiefland bis 2100 m NN. |
Bemerkungen | Zerstreut. Im Mittelland fast ausgestorben, durch Düngung
gefährdet. Braucht sehr lange vom Samen bis sie das erste Blatt über den Boden schiebt. Orchis ustulata blüht in 2 Schüben: der erste im Mai / Juni, der zweite von Juli-September. Die Pflanzen des 2. Schubs werden als Orchis ustulata ssp. aestivalis (KÜMPEL) JACQUET & SCAPPATICI abgetrennt. Sie sind hoch gewachsener (bis 80 cm hoch), dies ist eine Anpassung an das hohe Gras, Blätter aufwärts gerichtet, sonst gibt es kaum Unterschiede zur früh blühenden Form. In tiefen Lagen sind beide Formen gut getrennt, diese Unterschiede verschwinden aber in den höheren Lagen. Beide kommen meines Wissens nicht am gleichen Ort vor. |
Weiterführende Informationen
Literatur
Bateman, R.M., Pridgeon, A.M. & Chase,M.W. (1997): Phylogenetics of subtribe Orchidinae (Orchidoideae,
Orchidaceae) based on nuclear ITS sequences. 2. Infrageneric relationships and reclassification to achieve
monophyly of Orchis sensu stricto, Lindleyana 12: 113-14.
Kocyan, A. & Widmer, A. (2001) The old genus Orchis from a molecular systematic point of view. In: Nelson,
E. Nelson Orchis. Verlag Stiftung Dr. h. c. Erich Nelson, Zürich, pp. 161-172.
Nelson, E.- Erich Nelson: Persönlichkeit und Lebenswerk aus heutiger wissenschaftlicher Sicht, mit
Publikation seines Bildwerks der Gattung ORCHIS. 2001. 44 Bildtafeln (28 x 37.5 cm). 231 S. Text.
Reinhard,H. R., P. Gölz, R. Peter und H. Wildermuth (1991): Die Orchideen der Schweiz und angrenzender
Gebiete. Egg.
Internet
http://www.aho-bayern.de
http://www.habitas.org.uk/europeanorchids/
Ruedi Peter
Solothurnerstr. 70
4600 Olten
ruedi.peter4@bluewin.ch
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Aktualisiert 05. 03. 2009