2002 Jahr der Braunroten Stendelwurz / Sumpfwurz
Epipactis atrorubens (Hoffm.) Besser
Beschreibung der Pflanze | |
Namen | Braunrote, Dunkelrote oder Schwarzrote Stendelwurz /
Sumpfwurz / Sitter / Strandvanille; frz.: Epipactis rouge / rouge foncé / Epipactis rubens / Epipactis brun rougéit; it.: Elleborine violacea / Elleborine crestata. |
Etymologie | Epipactis ist ein altgriechischer Name für eine Schmarotzerpflanze, vielleicht Orobanche (Sommerwurz) oder Herniaria glabra (ein Nelkengewächs); ater (lat.): schwarz, dunkel; rubens (lat.): rötlich, rot (seiend). |
Pflanze | Rhizom kurz, oft mit mehreren Trieben, Stängel 15-80 cm hoch, oben dicht flaumig behaart, fast stets purpurn überlaufen. Unten 2-3 Schuppenblätter, darüber 5-11 Laubblätter, Abstand vom obersten Laubblatt zur untersten Blüte bedeutend länger als die übrigen Stängelabschnitte. Laubblätter schmal- bis breit-eiförmig, 4-8 cm lang, 1-4 cm breit, zugespitzt, oft sichelförmig gebogen, dunkelgrün, Unterseite rot überlaufen. |
Blütenstand Blüten |
Blütenstand bis 25 cm lang, mit 10-40 locker gestellten Blüten,
oft einseitswendig. Blüten ziemlich klein, purpurrot bis rotbraun, nach Vanille duftend. Die
Blütenfarbe kann stark variieren. Farbabweichungen mit weissen, gelblich-grünen oder
gelblich-roten Blüten können in jeder Population auftreten. Sepalen eiförmig, 6-8 mm lang, Petalen wenig kürzer. Lippe 5-6 mm lang, Hypochil halbkugelig, innen dunkelviolett, Nektar produzierend, Epichil herzförmig, breiter als lang mit 2 seitlichen runzeligen Wülsten, am Rande gekerbt. Fruchtknoten dicht flaumig behaart, Klebkörper vorhanden. Fremdbestäubung. |
Blütezeit | Juni bis August (am frühesten von allen Epipactis-Arten) |
Verbreitung | In Europa von der borealen zur meridionalen Zone, Osten bis Zentralsibirien, im Südosten bis zum Kaukasus. Bei uns im Jura, in den Voralpen und Alpen verbreitet, im Mittelland zerstreut. |
Biotop | Auf Kalkböden warmer, sonniger Lagen, helle Laub- und Nadelwälder (besonders Föhrenwälder), Kalkschuttrasen, Strassenböschungen, Pfeifengraswiesen mit wechselfeuchtem Untergrund, gerne in Gesellschaft von Ophrys insectifera, Pionierpflanze für sekundäre Standorte (Kiesgruben, Strassenränder). Vom Tiefland bis 2400 m ü.M. |
Hybriden | Mit Epipactis helleborine, E. microphylla, E. purpurata (?). |
Zytologie | 2n = 40 + 1-8 B Chromosomen, Material aus Schaffhausen (Meili-Frei 1965) |
Aus: H.R. Reinhard, P. Gölz, R. Peter, HR. Wildermuth "Die Orchideen der Schweiz"
erschienen im Verlag Fotorotar AG. EGG (1991)
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Aktualisiert 23. 03. 2009
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